Rekordbesuch bei 10. Jubiläum des Demobetriebs Obermeier
Schauversuch mit großer Wirkung

„Wir haben heute zwei Anlässe zu feiern: Zum einen dürfen wir auf 10 Jahre Zwischenfruchtschauversuche auf dem Betreib Obermeier zurückblicken. Zum anderen fällt dieses Gebiet hier aus den Roten Gebieten nach der Düngeverordnung heraus“, eröffnete Annette Dodel, Bereichsleiterin Landwirtschaft am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF), die Veranstaltung auf dem Betrieb Obermeier in Grub.

Insgesamt rund 60 Landwirte waren dorthin gekommen, um sich über Zwischenfrüchte und Gewässerschutz zu informieren.

Mit Zwischenfrucht aus den Roten Gebieten kommen

Viele Autos standen am Wegesrand.Zoombild vorhanden

Über 60 Teilnehmer waren zur Veranstaltung gekommen.

Seit 10 Jahren berät das AELF hier zusammen mit Otto Obermeier interessierte Landwirte, wie sie mit Zwischenfrüchten Bodenerosion sowie Nitrateintrag ins Grundwasser verhindern können. Und dies mit großem Erfolg: Die Wasserqualität in den Messstellen zeigt eine sinkende Tendenz, sodass der Lappersdorfer Malm nicht mehr als Gebiet, das mit Nitrat belastet ist, ausgewiesen wird (sog. Rote Gebiete). „Das ist ein Zeichen, für die erfolgreiche Arbeit dieses Demoversuchs, aber auch der Landwirtinnen und Landwirte, die mit ihrer verantwortungsvollen Bewirtschaftung eine Trendwende bei der Nitratbelastung geschafft haben“, so Bereichsleiterin Dodel. Doch sie ermahnte die Landwirte auch, jetzt dranzubleiben. „Wenn die Messstellen wieder eine steigende Tendenz aufweisen, kann der Lappersdorfer Malm auch wieder „rot“ werden.“
Bereichsleiterin Annette Dodel

„Das ist ein Zeichen, für die erfolgreiche Arbeit dieses Demoversuchs, aber auch der Landwirtinnen und Landwirte, die mit ihrer verantwortungsvollen Bewirtschaftung eine Trendwende bei der Nitratbelastung geschafft haben“
Bereichsleiterin Annette Dodel über den Wegfall des Roten Gebiets im Lappersdorfer Malm

Nun heißt es dranbleiben

Regenstaufs Bürgermeister Josef Schindler unterstrich aus seiner Sicht die Bedeutung des Schauversuchs: „Zwischenfrüchte sind ein wichtiges Instrument für die Landwirte, um Erosion zu vermeiden und das Grundwasser zu schützen.“ Er erinnerte daran, dass in diesem Jahr bereits mehrere Starkregenereignisse auf dem Gebiet des Markt Regenstaufs vorgefallen sind. Die Erosionsgefahr dürfe nicht unterschätzt werden. Im Bereich des Grundwasserschutzes sei über lange Jahre auch Dank des Demobetriebes Obermeier wertvolle Arbeit geleistet worden. „Die erfolgreiche Klage der Deutschen Umwelthilfe vor dem Bundesverwaltungsgericht zeigt: Das Thema bleibt aktuell und wir müssen weiter dranbleiben“, mahnte der Bürgermeister. Die Marktgemeinde Regenstauf ist zugleich der örtliche Wasserversorger. Das Urteil verpflichtet die Bundesregierung dazu, ein Nationales Aktionsprogramm zum Schutz der Gewässer vor Nitrat aus landwirtschaftlichen Quellen zu erstellen.

Damit der Acker nicht davonschwimmt – Regensimulator zeigt Bedeutung der Bodenbedeckung

Erosion wird angesichts des Klimawandels ein immer größeres Thema. Damit das Wasser nicht schlagartig große Mengen an Erde fortträgt, ist die Bodenstruktur von wesentlicher Bedeutung. Das zeigten Lisa Wachter und Jürgen Kler von der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) mithilfe ihres Regensimulators.

Dabei wurden vor Ort vier Bodenblöcke ausgestochen und ausgegraben:

  1. vom Nachbarfeld der Boden eines frisch bestellten Getreidefeldes
  2. Boden der Nullparzelle des Zwischenfruchtschauversuchs, die nur von einzelnen wenigen Pflanzen bewachsen ist
  3. Boden aus einem Zwischenfruchtbestand des Schauversuchs
  4. verdichteter Boden mit Zwischenfrüchten vom Feldrand.

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Vorführung des Regensimulators
Nun wurde für 3 Minuten ein Niederschlag von 15 Millimeter pro Quadratmeter simuliert. Je weniger und klareres Wasser in die Becher rinnt, desto besser. Hier schnitt der Bodenblock mit der Zwischenfrucht ohne Verdichtung am besten ab: Ein flächendeckender Bewuchs verhindert Erosion und lässt den Boden mehr Wasser aufnehmen. Das schlechteste Ergebnis lieferte die Nullparzelle mit wenigen Pflanzen.

Welche Zwischenfrucht passt zu meinem Betrieb?

Abgefrorenes RamtilkrautZoombild vorhanden

Ramtilkraut und Sudangras sind bereits abgefroren.

„Die bauen wir nächstes Jahr an“, sagte ein Landwirt zu seinem Sohn, und meinte eine Zwischenfruchtmischung, die beim Schauversuch besonders vielversprechend aussieht. Dort hat Landwirt Obermeier in insgesamt neun Streifen verschieden Zwischenfruchtmischungen angebaut, damit die Landwirte den Vergleich sehen. Nun führte Pflanzenbauberater Ludwig Pernpeintner vom AELF durch die verschiedenen Mischungen. Was sich in diesem Jahr bei allen Streifen zeigte: Die Pflanzen waren nicht ganz so hoch gewachsen wie in den Vorjahren, da sie wegen der anhaltenden Niederschläge erst Mitte August gesät werden konnten. Normalerweise sät er viel früher, nämlich Ende Juli. Denn, wie Obermeier sagt: „Ein Tag im Juli ist wie eine Woche im August.“ Je früher, desto besser kann sich die Zwischenfrucht entwickeln. Außerdem wurden heuer schon die ersten Pflanzen braun, denn Ramtilkraut und Sudangras mögen die Kälte nicht. Ein leichter Frost in der vergangenen Woche hatte ihnen schon den Garaus gemacht.

Rückblick auf zehn Jahre – viel Abwechslung und eine Konstante

Zum Abschluss ließ Ludwig Pernpeintner, Pflanzenbauberater am AELF, noch einmal die zehn Jahre des Zwischenfruchtschauversuchs in Grub Revue passieren. Er dankte dabei vor allem auch für die Treue der Landwirte, die Jahr für Jahr im Frühjahr und im Herbst nach Grub kamen, um sich zu informieren, was sie für ihren Boden und den Gewässerschutz tun können.

Erfahrungen aus zehn Jahren Schauversuch

  • Optimale Bestelltechnik bringt schöne Zwischenfruchtbestände.
  • Keine Zwischenfruchtmischung war ein Totalausfall.
  • Zwischenfrüchte lieferten niedrige Herbst-Nmin-Werte, selbst bei höherem Leguminosenanteil war der Anstieg minimal.
  • Zwischenfruchtmischungen führen dem Boden eine hohe Menge an organischer Masse zu.
    • Humusgehalt steigt
    • Bodenleben wird gefördert
  • Nahrung für Insekten wie Bienen, Hummeln und Schmetterlinge und auch Regenwürmer.
  • Früher gesäte und damit weiterentwickelte Zwischenfruchtpflanzen sterben durch Frost schneller ab.
  • Abgestorbenes Mulchmaterial, auch in großer Menge, ist bei der Frühjahrsbearbeitung kein Problem.
  • Bei einmaliger Bodenbearbeitung der Mulchbedeckungsgrad von 10 % gut erreicht (Vorgaben KULAP).
An insgesamt zehn Stationen blickte er auf die Besonderheiten der einzelnen Jahre zurück: Die Themen waren vielfältig: von der Bodenverdichtung, über Mulchsaat bis hin zum Regenwürmerzählen war jedes Jahr etwas Neues geboten. Doch eines blieb immer gleich, wie Pernpeintner mit einem Schmunzeln sagte: „Im Oktober standen wir oft kurzärmelig auf dem Feld, im Mai fast immer in der Regenjacke.“

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